Anke Schaupeter wird 1964 in Neunkirchen an der Saar geboren und wuchs in Allenbach im Hunsrück auf. In der Zeit von 1983 bis 1989 studierte Anke Schaupeter unter Erich Krämer den Schwerpunkt Lithographie/Steindruck an der Europäischen Akademie für Bildende Kunst in Trier. 1989 erhielt sie das Stipendium der August-Müller Stiftung Rheinland-Pfalz. Im gleichen Jahr gründete die Künstlerin ihr eigenes Steindruckatelier als Künstler- und Seminarwerkstatt in Allenbach und lehrte als Dozentin in der Lithographieklasse an der Trierer Kunstakademie bis 1997. Einzelausstellungen in der Zeit von 1988 bis 2004 sowie Ausstellungsbeteiligungen von 1986 bis 2003 folgten.
Anke Schaupeter definiert das Drucken von Stein wie folgt:
„Das Wort Lithographie -grch. „lithos“=Stein und „graphein“=schreiben- bezeichnet ein Druckverfahren, das Alois Seenfelder vor 200 Jahren erfand und damit die bisher bekannten Hoch- und Tiefdruckverfahren um den Flachdruck erweiterte. Im Gegensatz zu Hoch- und Tiefdruck, wo sich druckende von nichtdruckenden Partien mechanisch durch die Höhe unterscheiden, erfolgt bei der Lithographie diese Trennung chemisch durch die Abstoßung von Fett und Wasser. Als Druckträger dient Solnhofer Kalkstein, der direkt mit spezieller Fettkreide und -tusche, Feder und Pinsel, Schabwerkzeugen, Materialabdruck und Umdruck bearbeitet wird. Spontanes Malen und Zeichnen ähnlich wie auf Papier mit positiven und malerischen Grau- und Zwischenwerten, wie auch s/w und farbiges Drucken sind möglich. Technisch ist eine nahezu unbegrenzte Auflage möglich, jedoch erhöht sich der Wert, je geringer die Auflage ist. Im Werk vieler auch berühmter Künstler ist die Lithographie wegen ihrer Vielseitigkeit nicht wegzudenken (z.B. Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Jasper Johns, Pablo Picasso, Helen Frankenthaler), dennoch sind Lehr- und Druckwerkstätten, die öffentlich zugänglich sind, eine Besonderheit. (aus: Informationsblatt „Drucken vom Stein“, herausgegeben von Anke Schaupeter)
Anke Schaupeter begreift ihre Arbeit als Prozess. Der Steindruck ermöglicht zwar die Vervielfältigung eines Motivs in höherer Auflage, jedoch lässt ihre Technik jeden Druck immer etwas mehr Farbe verblassen oder Form verwässern sich auflösen. Aus diesem Grund entstehen bei ihr viele Lithographien nicht wie bei anderen Künstlern in gängigen Auflagen von 60, 80 oder 300 Stück, sondern in kleiner Zahl von lediglich 5 bis 15 Stück. Bei markanten Unterschieden, bezeichnet sie das Blatt direkt als Unikat oder Épreuve d’artist, als Künstlerexemplar. Dies ist ein von der Künstlerin bewusst gewünschter Vorgang, ein Ausdruck von Schaffenskraft, was ihre Auflage deutlich limitiert und ihr OEuvre umfangreicher und vielfältiger gestaltet.
OEvre
"Mann mit Pferd"
Zeichnung von Anke Schaupeter, 1988
Signatur mit Wachskreide "19/20 V 1988 A. Schaupeter" (19./20. Mai 1988).
Tusche und Wachskreide auf Papier. In weißem Holzrahmen.
Abmessungen: H 73 cm, B 52 cm
"Wie die Hand am Leib" 1997
In einer Auflage von insgesamt 10 Stück stellt die Allenbacher Künstlerin Anke Schaupeter 20 handgeruckte Blätter in einer Mappe zum Thema "Wie die Hand am Leib" zusammen. Diese auch einzeln für sich stehenden Blätter können wie ein Puzzle zu großformatigeren Bildern zusammengesetzt werden. Es entstehen zum Beispiel die Form eines Kreuzes oder die Form des Trierer Heiligen Rockes. Die Farbe Gelb erscheint in drei Tönungen und symbolisiert, laut Künstlerin, die Auferstehung und das Aufblühen. Die Buchstaben und Texte bilden zusätzlich im Wortbild und Wortsinn Bezüge zur Hand und zum Körper. Anke Schaupeter versteht zum Beispiel die Silhouette des gekreuzigten Jesus als klare Y-Form, löst die gleiche Form aber auch in einer impulsiv gespritzten Drucktechnik auf.
Mappe mit 20 Drucken, Format DIN-A 4.
Nummer: 8/10
Jedes Blatt ist einzeln mit der Nummer 8/10 und mit "A. Schaupeter 1997" mit Bleistift signiert.
"Menschenhände Mainz" 1996
Die Allenbacher Künstlerin Anke Schaupeter stellt in dieser Mappe auf insgesamt 6 Blättern den Titel "Menschenhände Mainz" dar. Die Künstlerin bezeichnet diese Arbeit, mit einer Auflage von 15 Stück, als originalgraphische Lithographiemappe zu Mainz und der schwarzen Kunst vom Stein, handgedruckt im Jahre 1996 als eine Hommage an die zwei großen Erfindungen Buchdruck (1440) und Steindruck (1796). Dargestellt sind zum Beispiel der Stadtplan von Mainz oder auch das Portrait von Johannes Gutenberg.
Mappe mit 6 Drucken. Davon drei Einzelblätter (DIN-A 4) und drei aufklappbare Doppelblätter (DIN-A 3).
Nummer: 14/15
Jedes Blatt ist einzeln mit der Nummer 14/15 und mit "A. Schaupeter 1996" mit Bleistift signiert.